Die Diebe der Liebe.

„Die Liebe macht Dichter, die Armut Diebe.“
Japanisches Sprichwort

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Sie müssen arm sein. Sehr arm. Warum sonst sollten sie alles stehlen von den anderen, diese Diebe? Naja, eigentlich müssten sie ja mittlerweile reich sein, nicht arm. Sie haben ja schon fast alles gegriffen. Von uns.

Ich versuche ja immer noch zu verstehen, was hier grad so los ist, auf dieser Erde. Ich bin ja noch nicht soo lange dabei. Aber doch lange genug, um zu erkennen, dass hier was ganz gehörig durcheinander ist. Eigentlich sollte hier doch alles im Einklang sein, in gewisser Weise gerecht zugehen.

Naja, was ist schon gerecht. Das sieht ja jeder anders. Ich denke bei Gerechtigkeit daran, dass wir alle Spielball von Energien sind, und gleichzeitig Mitspieler, wir können die Energie, die uns umgibt, aktiv gestalten. Wir dürfen das.

Vor allem sind wir hier, um uns zu entwickeln und zu entfalten. Ich glaube auch, wir sind hier, um Freiheit zu spüren. Warum sind wir dann alle Sklaven?

Ihr meint, wir sind keine Sklaven? Naja, für mich ist das nicht schwer zu erkennen. Obwohl, Mama und Papa geben sich große Mühe, möglichst wenig Sklave zu sein. Aber wir stecken ja alle mit drin in dieser Welt. In der Welt der Diebe.

Diese Diebe, sie klauen uns schon eine ganze Menge, und ich meine zu erkennen, dass es gefühlt immer mehr wird, was sie uns klauen.
Unsere Freiheit, uns zu bewegen zum Beispiel. Warum gibt es Grenzen, wer entscheidet sowas? Warum kann ich bis zu einem gewissen Punkt gehen und dahinter nicht mehr weiter?
Unsere Freiheit, uns zu entscheiden zum Beispiel. Warum entscheiden andere Leute, die ich noch nie gesehen habe, wie weit ich mich bewegen darf? Wenn ich doch nicht mal jemandem etwas antue.
Und der neueste Trend – warum entscheiden andere, dass ich mir so ein komisches Ding um Mund und Nase binden soll und andere nicht mehr umarmen darf? Ich umarme gerne. Ich mag die Nähe von anderen, wenn ich sie mag. Wenn ich sie nicht mag, dann eher nicht. Aber ich würde das gerne entscheiden können. Wer klaut mir die Entscheidung, andere zu umarmen?

Ach ja, die Diebe. Ich nenne sie die Diebe der Liebe. Weil, sie klauen uns zwar unsere Freiheit, das Geld, hinter dem alle ja so unermüdlich herlaufen, unsere Errungenschaften. Was sie uns schenken, ist Angst. Ein toller Tausch. Sie klauen uns die Liebe, und schenken uns die Angst. Daher gibt es auch so wenig Liebe und so viel Angst überall.

Was ist es sonst, wenn nicht Angst, wenn Menschen sich nicht mehr trauen, sich anzuhauchen? Früher, da ist mir ja schon aufgefallen, die Menschen schauen sich gar nicht mehr in die Augen. Viele schauen auf den Boden, wenn man an ihnen vorbei läuft. Das finde ich echt traurig. Die Augen, sie sind doch der Schlüssel zu meiner Seele. Wieso will kaum noch jemand meine Seele kennenlernen, sie ist doch toll? Wie alle Seelen.

Es muss die Angst sein. Oder die geklaute Liebe.

Mittlerweile, da muss man ja den anderen in die Augen schauen. Das ist wieder ein super Vorteil von diesen Dingern, man sieht ja sonst gar nichts mehr vom Gesicht der anderen. Vielleicht ist das ja am Ende soar garnicht mal schlecht, dass sich jetzt alle den Mund zubinden, sich selbst zum Schweigen bringen. Alle schweigen, und können endlich in die Seele des Gegenübers schauen. Hhm, der Gedanke gefällt mir.

Aber nochmal zurück zu diesen Dieben. Wenn diese Diebe zwar die ganzen materiellen Dinge klauen von uns, so ist das ja eigentlich nur ein Klau von Energie. Die Materie ist ja das Ergebnis von Energie. Von Kreativität, von Schaffenskraft.
Da gibt es ja diese Steuern. Das scheint der größte Klau von allen zu sein. Da wird dann Geld geklaut. Geld als Ergebnis von Energie, die wir in etwas hineingesteckt haben. Also wird uns im Grunde kein Geld genommen, sondern Energie. Diese Energie wird dann eingesetzt für solche spannenden Sachen wie Kriege überall.
Also ich, ich finde das nicht gerade toll. Warum wird unsere Energie für Kriege verwendet?

Die Energie, die wir in etwas hineingesteckt haben, sie ist das Ergebnis von Liebe für eine Sache. Wer Angst hat, der macht eher nichts, es könnte ja gefährlich und negativ enden. Wer Liebe leben lässt, der gestaltet, der erschafft. Wer liebe leben lässt, der unternimmt, der malt, der schreibt, der näht, baut, berät. Wer Liebe leben lässt, der dichtet. Wer Angst leben lässt, der klaut die Liebe der anderen.

Merkt ihr, wie wir in einer Energie der Angst stecken (sollen)? Ich glaube ja, unsere Liebe, die kann man gar nicht klauen. Sie ist in uns. Diese Diebe, sie scheinen voller Angst zu stecken. Sie saugen an unserer Energie, an unserer Liebe. Trotzdem wirken sie arm, sehr arm. So arm, ich möchte sie fast umarmen. Wenn sie nicht so böse wären, und böswillig vor allem.

Ach was, klaut halt unsere Liebe, wir produzieren mehr als ihr (er-)tragen könnt! Ich werfe Euch sogar meine Liebe hinterher, sie wird Euch ohnmächtig machen. Ich hoffe, liebe Diebe der Liebe – Ihr erkennt, dass ihr nicht reich werdet, wenn Ihr unsere Liebe klaut. Ihr müsst Eure eigene entdecken, so Ihr denn welche habt. Kommt schon. Lasst uns leben. Lasst uns lieben, erschaffen, kreativ sein. Lasst uns frei sein. Nun kommt schon.

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