Wer hat Schuld?

„Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“ 
Henry Ford

„Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt.“
Albert Einstein

„An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.“
Erich Kästner


Sind wir doch mal ehrlich. wir verstehen es nicht. Aber wir fühlen. Das, was wir nicht verstehen, verabschiedet sich gerade. Ich spreche vom Geld. Von dem System, dass wir um unser Geld, um unsere Werte gelegt haben. Beziehungsweise das System, was uns auferlegt wurde. 

Unser System verändert sich. Unsere Werte verändern sich.

Also ich bin ehrlich. Ich verstehe es nicht, das mit dem Geld. 

Das System des Geldes scheint auf Schuld aufzubauen, so viel weiß ich. Auf unendlichem Wachstum. Auf einer Spirale in höchste Höhen. Was ist Schuld? Wer ist Schuld? Wer hat Schuld? Sind wir eigentlich Schuld oder haben wir Schuld?

Ich hab mir das mal erklären lassen, das Geldsystem, vom Papa. Aber ehrlicherweise hat er mir gesagt, dass er es auch nicht ganz durchblickt. Halt nur, dass was falsch läuft. Und das was zu Ende geht.

Geld scheint ja ein ziemlich schwieriges Thema zu sein für viele. Moment – für alle. Deswegen kümmert sich kaum einer darum. Und trotzdem kümmert sich jeder die ganze Zeit nur – ums Geld.   

Geld macht etwas mit uns, das ist klar. Aber, ich glaube fast, es ist nie das Problem selbst. Geld ist nichts. Geld – oder kein Geld – stellt doch die materielle Ebene unserer Gedanken und Handlungen dar. 

Aus der Art und Weise, wie wir Geld annehmen und wieder weggeben, zeigen wir unsere innersten Wünsche, Neigungen, Ängste, Probleme und Akzeptanzen.

Geld ist auch nicht schlecht oder gut. Geld kann das gar nicht.

Ich hab kaum Geld. Aber ich fühl mich trotzdem reich. Kann es sein, dass man sich ärmer fühlt, umso reicher man ist? Ärmer an Kreativität, ärmer an Freiheit? Sicher, ich versteh schon, dass Geld frei machen kann. Wenn man in einer Welt der absoluten Begrenzungen lebt, bedeutet es ja, dass man sich freikaufen kann von diesen Grenzen. Aber das macht doch nur Spaß, wenn es andere auch können, oder?

Aber nochmal zurück zum Geldsystem, ich schweife schon wieder ab. Denn was durchaus schlecht sein kann, ist ein System des Geldes, die Art und Weise, wie wir Dinge werten und damit umgehen. Das Geldsystem, das scheint ja, wie eigentlich alles, komplett auf dem Kopf zu stehen.

Also, ich habe gelernt, es heißt „Fiatgeld“ – „es werde Geld“ heißt das dann wohl übersetzt. Wer das bestimmt, was Geld wird? Eine Druckerpresse in irgendeinem verschlossenen Büro, mittlerweile eine digitale Druckerpresse. Einige wenige Auserwählte, wer auch immer sie auserwählt hat, bestimmen, was wertvoll ist und was nicht.
Der Hammer ist, mein Papa hat mir sogar erklärt, diese ganzen Zahlen, die wir da auf unseren Bankkonten sehen, die gibt es in Wirklichkeit gar nicht. Sie sind Illusion. Das soll damit zusammenhängen, dass so viele Kredite vergeben werden, an alle. Von Banken, die die Summen der Kredite gar nicht selbst haben. Das ist schon wirklich, wirklich merkwürdig, wie das läuft. 

Und ich meine auch zu erkennen, dass diese Art von System so gar nicht mehr funktioniert irgendwie. 

Meine Gedanken zum Thema Geld sind schon konfus, das merke ich richtig. So wie das Geldsystem. Ich kann mir fast vorstellen, es geht nicht nur mir so. 

Mein Papa hat mir erklärt, es ist durchaus in Ordnung, so etwas wie Geld zu benutzen, weil es vieles einfacher macht. Es kann auch durchaus in Ordnung sein, dass manche mehr haben und manche weniger. Vielleicht ist der Eine aktiver als der Andere, vielleicht wurden seine eingegangenen Risiken belohnt. Vielleicht wurden gute Taten belohnt.
Die Menschen sind halt nicht gleich. Sie werden es auch nie werden. Vielleicht sind sie gleich in den Chancen, in den Möglichkeiten, das wäre doch toll, wenn so ein neues System sowas abbilden könnte, dass Menschen gleiche Chancen haben. Und dann doch unterschiedliche Entwicklungen nehmen können. 

Ehrlich gesagt, traue ich mir nicht zu, hier zu sagen, wie es mit diesem Geld laufen müsste. Was ich mich aber traue zu sagen ist, so wie jetzt kann es nicht weiterlaufen. Warum ist meine Mama z.B. nicht die Reichste Frau der Welt? Sie arbeitet doch soo viel, eigentlich immer. Sie verschenkt Liebe ohne Erwartung, dass ihr was zurück geschenkt wird. Warum bekommt sie dafür kein Geld?
Es ist soo anstrengend, ich will einfach nur spielen, aber immer ist Geld der Grund, dass es etwas Bestimmtes nicht zum spielen gibt, dass Mama und Papa keine Zeit haben und so weiter. Es ist immer das Geld. Es ist auch oft der Grund, warum Menschen sich streiten. Es ist der Grund, warum wir alle so weit voneinander entfernt sind. Und erst Recht ist es der Grund, warum es Kriege gibt.

Ich glaube, es gibt bessere Möglichkeiten. Geld muss vielleicht nicht schlecht sein. Vielleicht ist es der Umgang mit Geld.
Geld in den Händen schlechter Menschen ist schlecht. Das Geld scheint in den Händen schlechter Menschen zu liegen. Und bei den Staaten – ui, das ist wohl Papas Lieblingsthema, die Staaten. Eine gefährliche Religion, sagt er. Der Statismus. Papa Staat. Also mein Papa ist nicht der Staat. Mein Papa ist Papa. Der Staat, eigentlich ist jeder Staat pleite, aber trotzdem bestimmt nur er, was mit unserem Geld passieren soll. Hhm.

Nochmal zur Schuld. Wir leben in einer Welt voller Schuld. Das erdrückt natürlich. Wer Schuld hat, der fühlt einen Druck auf den Schultern. Wer hat Schuld an dieser Situation? Nun, mir fallen da ein paar ein, die findet man schon, wenn man schaut, wie das alles angefangen hat mit dieser ganzen Schuld. Aber, vielleicht haben wir auch alle ein bisschen Schuld. 

Außerdem leben wir in einer Welt voller Korruption und Betrug. Mein Papa hat mir erklärt, wenn man Geld erhält, dann muss man viel davon wieder abgeben. An keinen bestimmten Menschen, das machen wir ja alle in der Tat total gerne, sondern an etwas. Wir geben es ab und andere bestimmen, was damit geschieht. Sie sammeln das Geld und geben es wieder aus. Dann hat er mir noch gesagt, dieses Etwas, das ist pleite und – verschuldet. Und das unglaublich viel von dem gesammelten Geld ausgegeben wird für Krieg, für Waffen und für die Gehälter derjenigen, die das Geld ausgeben dürfen. 

Vielleicht geht ja auch eine Welt ganz ohne Geld. Wer weiß. Bin mir da nicht so sicher. Es wäre eine Welt im Überfluss, alles wäre da ohne das man was kaufen muss. Hhm. Hört sich eigentlich ganz gut an. Ab das sinnvoll ist? Ob das geht?

Vielleicht müssen wir völlig neue Systeme schaffen für dieses Geld. Neue Belohnungssysteme. In denen Liebe belohnt wird, in denen das Gute belohnt wird, Kreativität, wahre Gemeinschaft. Ich denke es ist möglich. 

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