ReGIERung.

„Welche Regierung die beste sei? Die, die uns lehrt, uns selbst zu regieren.“
Johann Wolfgang von Goethe


Ich spiele ja gerne. Besonders Wortspiele mag ich, hab ich von meinem Papa, der macht das dauernd. Also los.

Regieren kommt von Gier.

Regieren kommt von Regie.

Regieren kommt von herrschen und richten.

Ich lerne ja schon fleißig Englisch, ohne Schulbank, ganz freiwillig, einfach, weil es Spaß macht und es mich anscheinend weiterbringt.
Regierung scheint die Übersetzung von government zu sein. Ich hab da was Spannendes online gelesen, dann war ich verwirrt, weil gleich wieder alle übereinander her gefallen sind und sich das böse Wort Verschwörungstheorie an den Kopf geworfen haben. Fand es trotzdem spannend.
Government soll kommen von „guvernare“, also „kontrollieren“, und „ment“, also „mind“, also quasi unser Denken, Handeln, Fühlen. Die Kontrolle unseres Denkens und Fühlens. Macht Sinn, so fühlt und denkt es sich an, was ich hier erlebe.

Gier ist ein Bestandteil von Habgier und Regierung. Habgier ist das übersteigerte Verlangen nach materiellem Besitz und Habgier ist eine Todsünde.

Regierung ist eine Todsünde.

Nun, über den letzten Satz wollt Ihr sicher mit mir streiten, das merke ich direkt.
Dennoch möchte ich mal versuchen, meine Gedanken zu erklären.

Wir alle kommen auf die Welt, aus der größtmöglichen Abhängigkeit. Wir sind auf Gedeih und Verderb mit unserer Mama verbunden. Ohne Anleitung, ohne Führung, ohne „beherrscht“ zu werden, klappt gar nix.

Dann, im Laufe unseres Lebens, werden wir genauso unweigerlich in die „Selbständigkeit“ (oh ja, der böse Begriff..) geschickt. Unser Leben ist ein permanenter, im wahrsten Sinne dieses Wortes, „Abnabelungsprozess“, von der Abhängigkeit in die Freiheit, körperlich und emotional. So viel konnte ich in den paar Jahren schon lernen. Ist auch eigentlich gar nicht so schwer.

Wir müssen groß werden. Nur, viele verstehen dies nicht ganz komplett und denken, dass das Groß werden nur körperlich gemeint ist. Die eigentliche Größe müssen wir innen entwickeln. Komisch, alle wollen äußerlich groß werden, aber innerlich ist nicht so wichtig.

Wir müssen unabhängig werden. Genauso wie wir verbunden sind, im Bauch unserer Mama, so sollen wir später unabhängig sein. Wir sollen lernen, uns selbst zu leiten, uns selbst zu beherrschen. Ich muss das jeden Tag lernen, auch wenn es anstrengend ist – was bleibt mir schon anderes übrig?
Wir sind alle einzigartige Wesen mit riesigem Potenzial, um etwas Großes hier zu erschaffen.

Nun, da gibt es aber etwas, was uns abhält, dieses Potenzial abzurufen. Joda würde sagen, es ist die dunkle Seite der Macht. Ich spiel das ja immer mit Papa, und der Imperator ist soo unheimlich. Ständig will er mich auf seine Seite ziehen. Was da ist, auf seiner Seite? Dunkelheit, Angst, Misstrauen, Unfreiheit, Zerstörung, Herrschaft.

Jetzt schau ich mir an, wie wir heute miteinander leben. Ich hab ja schon öfter gesagt, dass ich keine Ahnung hab, warum es so außergewöhnlich ist, „selbständig“ zu sein. Eigentlich ist es mir klar, klar wie Klärchen. Es ist einfach bequemer, sich anleiten zu lassen.

Jemand anderes soll die Regeln machen, nach denen ich mich dann richten kann. Diese Regierung. Die macht das schon.

Nur, das Problem ist, wenn man andere machen lässt, dann gibt man komplett die Kontrolle ab.
Also – bitte nicht falsch verstehen, Kontrolle abgeben ist gut und auch notwendig. Von der Kontrolle ins Vertrauen gehen, in etwas Höheres, was uns leitet. Das ist super und das müssen wir eh alle lernen. Aber, solange die Menschen nicht innerlich gewachsen sind, innerlich groß und er-wachsen, solange sind wir alle große Kinder. Dazu meist noch große Kinder meistens ohne Urvertrauen, die Gründe dafür wisst ihr ja..

Ich glaube, die meisten Menschen, vor allem Kinder, die gehen gleich mal den falschen Weg. Nicht von der Bindung ins Unbekannte, ins Vertrauen in etwas Höheres, was sie leitet, also dann gleich in sich selbst.
Die meisten gehen von der Bindung ins Vertrauen höherer Instanzen hier auf der Welt. Also ins Vertrauen in größer gewordene, unsichere Kinder. 

Und, wer bitte möchte von ängstlichen Kindern ohne Urvertrauen regiert werden? Große Kinder wollen andere beherrschen und letztlich auch ausnutzen. Unsichere große Kinder hauen auch gern mal zu. Daher ist jedes System, welches einigen Wenigen die Kontrolle über viele gibt, nicht sinnvoll. Es ist moderne Sklaverei. 

Aber, solange die, die regiert werden, ebenso noch große Kinder sind, solange wird es wohl so weiter gehen. 

Ich, ich bin ein Träumer. Mein Leben ist so frei. Meine Eltern helfen mir, mich zu entwickeln. Ansonsten brauche ich gar Niemanden, der mich regiert. Ich träume von einer Welt, da gibt es keine Regierungen, oder gar eine einzige Regierung, die über alles bestimmt. Oh mein Gott, das wäre das Ende…In meiner Welt, da gibt es 7 Milliarden Regierungen. Alle gleichberechtigt und erwachsen. Mal sehen, wie wir da hin kommen. 

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